Projekte in Mönchengladbach

Ansprechpartner vor Ort

„Urban Life+“ – Start des fünfjährigen Forschungsprogramms

Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter. Der demografische Wandel und seine Auswirkungen machen sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar. So auch in der Mobilität, also beim Auto-, Bus- oder Bahnfahren, beim Einkaufen oder beim Flanieren durch die Stadt. Genau an diesen Punkten setzt das Projekt „Urban Life+“ in Mönchengladbach an. Durch technische Innovationen, die in Kooperationen mit verschiedenen Akteuren aus Mönchengladbach entwickelt und getestet werden sollen, hat das Projekt den Anspruch, die Teilhabe und Sicherheit von Senioren im öffentlichen Raum der Stadt zu verbessern. Konkrete Anwendungsideen für das Stadtmobiliar sind etwa Ampeln, die ihre Grünphasen an die Geschwindigkeit der Fußgänger anpassen oder Sitzbänke, die sich automatisch in der Höhe verstellen. Im Bereich der Dienstleistungen werden spezielle Services angedacht, wie etwa die Möglichkeit besonders senioren- beziehunsgweise generationengerechte Läden in der Stadt vor dem Einkauf ausfindig machen zu können oder etwa seinen Einkauf im Vorfeld anzukündigen, so dass die Einzelhändler besondere Hilfestellungen ermöglichen können. Der Bereich der Mensch-Technik-Interaktion wird dabei unter anderem durch die Universität in Hohenheim mit Herrn Prof. Stefan Kirn vertreten. Zusammen mit den Partnern vor Ort, wie der Sozial Holding Mönchengladbach, der Hochschule Niederrhein, den städtischen Kliniken und der NEW ist auch der Handelsverband Nordrhein Westfalen Rheinland (HVR) an der Umsetzung des Projektes beteiligt. Das auf fünf Jahre angelegte Programm wird mit einer Fördersumme von 5,62 Millionen Euro zu 86 Prozent vom Bundesministerium für Wirtschaft und Forschung finanziert. Eines der Ziele des Projektes ist dabei die Unfallhäufigkeit von Senioren im öffentlichen Raum um 20 Prozent zu senken.

Mehr Informationen online:

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektbeschreibung

Projektpartner Universität Hohenheim
Projektphasen

Älter werden im Quartier Eicken

Gemeinsam mit der Sozial-Holding Mönchengladbach GmbH, dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und dem Verein Aktive Senioren hatte sich der Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HVR) zum Ziel gesetzt, das Quartier Eicken für alle Bewohner noch attraktiver zu gestalten. Im Fokus des Projektes – das im April 2014 abgeschlossen wurde –  stand, die Lebendigkeit des Einkaufsviertels zu erhalten und zu fördern. Hierzu gehörte auch, den Blick auf die älteren Mitbewohner zu richten und deren Mobilität zu unterstützen. Neben den kleinen Dingen, also Servicebausteinen wie Bring- und Begleitservices oder organisierte gemeinsame Treffpunkte, sollten technisch unterstützte Hilfestellungen auf ihre Einsatzfähigkeit und Akzeptanz geprüft werden. Darüber hinaus war es wesentlicher Bestandteil der Projektphase, Geschäftstreibenden und Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich auf einem eigens entwickelten Eickener Portal miteinander und untereinander zu vernetzen. So ergaben sich drei Säulen, die das Älterwerden in Eicken auch zukünftig begleiten sollen: 1. Netzwerk, 2. Gesundheit, 3. Haushaltsnahe Dienstleistungen. Abgeleitet aus der Projektphase konnten mehrere Wünsche der Quartiersbewohner dauerhaft umgesetzt werden: Ein Quartiersbüro für Eicken wurde an der Thüringer Straße 32 eröffnet. Hier können sich Senioren immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr von Margret Strucken-Jordan über die Angebote, die es speziell für ältere Menschen in Eicken gibt, informieren und beraten lassen. Das Quartiersbüro ist dann auch telefonisch unter der Rufnummer 02161/811 96 321 erreichbar. Die Sprechstunde ergänzt das Angebot des Vereins Aktive Senioren e.V., der bereits seit längerer Zeit immer dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr das Büro an gleicher Stelle besetzt hält. Zudem informiert das „Eickener Seniorenblättchen“ seit 2014 regelmäßig über Angeboten und Neuigkeiten aus dem Quartier. Es erscheint monatlich und liegt in Geschäften, bei Ärzten und Geldinstituten kostenlos aus. Mit der Herausgabe des „Eickener Seniorenblättchens“ wird auf die Erkenntnis reagiert, dass es im Stadtteil zwar bereits zahlreiche spezielle Angebote und Anlaufstellen für Senioren gibt, diese aber häufig nicht bekannt sind. Zudem wurde von Juli 2014 an und für die Dauer von sechs Monaten der „Eickener Quartiersbus“ getestet: Ein Servicemobil für maximal sieben Fahrgäste, das Senioren auf Wunsch an festgelegten Terminen mittwochs oder freitags etwa in den Supermarkt, auf den Wochenmarkt oder in die Stadtbibliothek fuhr. Der Service wurde aber nach Ablauf der Testphase aufgrund zu geringer Nachfrage eingestellt. Neben diesen neuen Angeboten gibt es angeregt durch das Projekt noch eine ganze Reihe weiterer Verbesserungen für Senioren: Zahlreiche Händler vor Ort haben sich bei den Experten des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen (HVR) zum Thema „Generationenfreundliches Einkaufen“ beraten lassen.

Mehr Informationen online:

Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
Projektbeschreibung

Informationen zum Siegel „Generationenfreundliches Einkaufen“:
Qualitätszeichen „Ausgezeichnet generationenfreundlich“

Netzwerk Pflegend Beschäftigte

Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu erleichtern, sei auch eine Aufgabe für alle Arbeitgeber, sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens zum Start der Kooperationsinitiative Netzwerk Pflegend Beschäftigte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Handelsverband Nordrhein-Westfalen Rheinland (HVR) im Mai 2014. Unternehmen dürften ihre Beschäftigten mit diesem Problem deshalb nicht alleine lassen. Flexible Arbeitszeiten und eine professionelle Unterstützung sollte möglichst jeder Betrieb seinen Beschäftigten anbieten können, wenn bei einem Angehörigen der Pflegefall eintrete, so Steffens. Dass dies auch für Unternehmen kleiner und mittlerer Größe möglich ist, zeigt dabei eine modellhafte Initiative in Mönchengladbach: Wie HVR-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Achten im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Gesundheitsministerin erklärte, hat der Verband für den Raum Mönchengladbach eine Rahmenvereinbarung mit dem „Netzwerk Pflegende Beschäftigte“ abgeschlossen. Hiernach können alle dortigen Mitgliedsbetriebe aus dem Handels- und Dienstleistungsbereich ihren Beschäftigten bei einem plötzlichen Pflegefall im Familienkreis nicht nur Beratung, sondern auch Hilfe bei der Suche nach Tages-,  Kurzzeit- und Verhinderungspflegeangeboten anbieten.

Mehr Informationen online:

Informationen zur Initiative in Mönchengladbach
Netzwerk Pflegend Beschäftigte