In Nordrhein-Westfalen begannen 2015 allein in den beiden größten Berufsbildern der Branche – Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/-in – 12.348 junge Menschen ihre Ausbildung. Sie haben eine spannende Branche mit abwechslungsreichen Aufgaben und großem Karrierepotenzial gewählt.

6.219 angehende Kaufmänner/-frauen im Einzelhandel und 6.129 Verkäufer/-innen durfte der nordrhein-westfälische Einzelhandel mit dem Start ins Berufsausbildungsjahr 2015 in seinen Unternehmen willkommen heißen. Auf die jungen Berufsanwärter wartet nun eine spannende Ausbildungszeit in einer abwechslungs- und temporeichen Branche, aber auch die Chance auf eine Karriere mit Lehre: „Der Einzelhandel gibt jungen Menschen Karriereperspektiven, denn motivierte und erfolgreiche Auszubildende werden in der Regel von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen“, sagt Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen (HV NRW).

80 Prozent seiner Führungskräfte entwickelt der Handel aus den eigenen Reihen. Achten: „Vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ermöglichen jungen Talenten im Handel schon in jungen Jahren die Übernahme von verantwortungsvollen Aufgaben und Positionen.“ Dabei stelle die Branche auch beispielhaft unter Beweis, wie man die eigenen Unternehmen mit gut ausgebildetem Nachwuchs vor einem Fachkräftemangel schützen könne, so der Verbandschef.

Drohender Fachkräftemangel

Dass der Kampf um junge Talente für Ausbildungsbetriebe immer härter wird, erklärt sich zum einen durch die demografische Entwicklung. Aber auch die anhaltende Akademisierung der Gesellschaft stellt die klassische Berufsausbildung vor eine Bewährungsprobe. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als statistisches Landesamt: 2015 sind insgesamt 116.772 Verträge in anerkannten Ausbildungsberufen unterzeichnet worden, 0,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor – und schon da war die Anzahl der abgeschlossenen Berufsausbildungsverträge rückläufig. Die Hörsäle der nordrhein-westfälischen Universitäten und Fachhochschulen sind dem Ansturm neuer Studierender hingegen kaum gewachsen. „Dass eine Karriere auch mit einer Ausbildung beginnen und mit der richtigen Motivation deutlich schneller zum Erfolg führen kann, stellen wir im Handel ganz deutlich unter Beweis“, betont Achten und fordert Schulen und Berufsberatungen deswegen auf, die Vorteile des dualen Systems deutlicher hervorzuheben.