Die Einführung der 2G-Regelung für den Einzelhandel mit nicht-täglichem Bedarf führt bei den Unternehmen zu schweren Umsatzeinbrüchen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 1.100 Händlern. Demnach blicken mehr als 70 Prozent der Handelsunternehmen mit negativen Erwartungen auf die restlichen Tage des Jahres. Der HDE fordert deshalb schnelle Anpassungen bei der Umsetzung der 2G-Vorgaben.
„Das Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr für viele Händler eine Katastrophe. Was eigentlich der positive Höhepunkt des Jahres sein sollte, ist jetzt oft ein Loch ohne Boden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die aktuelle HDE-Umfrage macht deutlich, dass die Handelsunternehmen, die unter 2G-Zugangsbeschränkungen arbeiten, in der abgelaufenen Woche knapp ein Drittel ihrer Vorkrisenumsätze verloren haben. Gut läuft es demnach nur im Lebensmitteleinzelhandel sowie im Onlinebereich.
„Viele Handelsunternehmen schreiben das Weihnachtsgeschäft bereits ab. Wenn man weiß, dass die letzten beiden Monate gewöhnlich die mit Abstand umsatzstärkste Zeit des Jahres sind, ist das eine dramatische Entwicklung“, so Genth. Gerade nach dem langen Lockdown mitten im letzten Weihnachtsgeschäft seien viele Händler eigentlich auf einen guten Jahresabschluss angewiesen. Wenn dieser nun ausbliebe, bringe dies eine große Zahl an Unternehmen in massive Existenznot. So sehen laut der Umfrage 38 Prozent ihr Geschäft in Gefahr, wenn die 2G-Restriktionen länger andauern sollten. Insgesamt sind nur 17 Prozent der befragten Unternehmen mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zufrieden.
Der HDE fordert Konsequenzen aus der dramatischen Entwicklung: „Der Einkauf mit Maske, Abstand und Hygienekonzept ist eine sichere Angelegenheit. 2G beim Einkaufen bringt uns im Kampf gegen die Pandemie nicht weiter. Wenn die Politik trotz allem darauf besteht, muss es wenigstens schnelle Erleichterungen für die Händler geben. Die aktuellen Regelungen schrecken zu viele Kunden ab und erfordern einen enorm hohen Personaleinsatz“, so Genth. Die Bändchenregelung müsse bundesweit zugelassen werden, damit nicht jeder einzelne Kunde an jeder Ladentür erneut kontrolliert werden müsse. Die Bändchenlösung sieht vor, dass jeder Kunde nur einmal auf 2G kontrolliert wird und dann ein Bändchen bekommt, mit dem er an diesem Tag Zutritt zu allen Geschäften hat. Zudem fordert der HDE, dass künftig Stichprobenkontrollen im Einzelhandel ausreichen sollen. „Im öffentlichen Nahverkehr wird bei der 3G-Kontrolle ganz selbstverständlich mit Stichprobenkontrollen gearbeitet. Nur der Einzelhandel soll jeden einzelnen Kunden kontrollieren, obwohl hier für mehr Abstand und bessere Durchlüftung als in den meisten U-Bahnen gesorgt ist. Das muss sich ändern“, so Genth weiter.