Für die meisten Einzelhändler ist in Nordrhein-Westfalen der diesjährige 4. Adventssamstag in nie gekannter Art und Weise verlaufen: Knapp 80 Prozent der vom Handelsverband NRW befragten Einzelhändler mussten infolge des Lockdowns am vergangen Mittwoch den regulären Verkauf im Geschäft einstellen. Hiervon bleibt allerdings der überwiegende Anteil (83 Prozent) für die Kunden erreichbar und versucht, Kundenwünsche zu befriedigen sowie dringend benötigte Umsätze zu retten. „Schon im ersten Lockdown haben viele Einzelhändler ihre Konzepte optimiert, die Verbindung zum Kunden trotz geschlossener Ladentüre zu halten. Ob telefonische Bestellungen, SocialMedia- Aktivitäten, Online Bestellungen – jeder Kanal wird genutzt, um Waren für die Kundschaft zu versenden, individuell auszuliefern oder zur Abholung bereitzustellen“, beschreibt Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, die zahlreichen Aktivitäten. „Warteschlangen vor den geschlossenen Geschäften konnten aber nirgendwo beobachtet werden, auf den Straßen waren im Durchschnitt nur zwischen 10 und 20 Prozent der sonst üblichen Besucherströme feststellbar.“ Dementsprechend niedrig seien auch die Umsätze ausgefallen: „Nur knapp die Hälfte unserer Umfrageteilnehmer hat es geschafft, mehr als 40 Prozent des Vorjahresumsatzes sowohl im Wochenverlauf als auch am vierten Adventssamstag zu erzielen“, zieht Achten das ernüchternde Fazit. Der Verband appelliert an alle Kunden, Liefer- und Abholangebote des vom Lockdown betroffenen Handels zu nutzen und so die arg gebeutelten Geschäfte zu unterstützen.
Im weiterhin geöffneten Einzelhandel, etwa bei Lebensmitteln und Drogeriewaren, sei hingegen die Umsatzentwicklung ganz überwiegend positiv im Vergleich zum Vergleichszeitraum – dennoch seien auch dort die Kundenströme gut bewältig worden. „Hygienekonzepte und Zugangsbeschränkungen funktionieren, Beschwerden sind uns nicht bekannt geworden“, resümiert Achten. Für die kommenden Tage bis Weihnachten wird nochmals mit starkem Kundenandrang gerechnet. Hier empfiehlt der Verband, auch weniger stark frequentierte Zeiten zum Einkaufen zu nutzen. „Bitte kaufen Sie nicht alles erst am Heiligabend ein und nutzen Sie auch Randzeiten am frühen Morgen oder späteren Abend für Ihre Einkäufe“, appelliert Achten an Kundinnen und Kunden.