NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart war am 15. und 16. Mai 2019 unterwegs durch Nordrhein-Westfalen und verschaffte sich vor Ort Eindrücke vom Einzelhandel des Landes.

Los ging es am Mittwochmorgen in Jülich-Barmen im Kreis Düren. Dort konnten Minister Pinkwart und alle Anwesenden auf beeindruckende Weise feststellen, welchen großen Stellenwert der

Digitales in Monheim. Foto © HVR, Björn Musiol

Dorfladen im Ort genießt und wie er sein Konzept beständig weiterentwickelt. Auch ein neues Online-Portal („Onlein versorgt“) zeigt dies, und bis auf frische Produkte wird alles auch geliefert. Eine Kooperation mit dem Unternehmen HIT Sütterlin aus Aachen erweitert das Angebot fast unbegrenzt. Herr Pinkwart überlegte, ob man das Konzept skalieren kann, um es noch weiter zu verbreiten. Der Handelsverband könnte dann in Zusammenarbeit mit dem Ministerium eine beratende Funktion bei der Umsetzung übernehmen. Schon dieser erste Besuch zeigte, warum die Ministerreise durch den NRW-Einzelhandel konzipiert wurde, und brachte erste fruchtbare Ideen mit sich
Weiter ging es in Monheim. Auch dort spielte die Digitalisierung eine große Rolle. So findet sich in der Innenstadt eine digitale Stele, an denen Besucher sich über das Angebot an Geschäften, Gastronomie und noch einiges mehr informieren können. Bei Expert Hoffmann traf Minister Pinkwart auf eine Gruppe Senioren, die gerade an einer Handy-Schulung teilnahmen. Auf ebenso große Begeisterung stieß das Projekt eines Start-Up-Unternehmens, die aus Prospekten 3D-Ansichten mittels AR (Augmented Reality) generieren können.

Bei Dustmann. Foto © Peter Otworowski

Die nächste Station war in Dortmund der Dustmann Lifestyle Store, der gemeinsam mit Stefan Grubendorfer, Vorsitzender des HV NRW Westfalen-Münsterland besucht wurde. Zunächst führte die Familie Dustmann durch das Geschäft, beim anschließenden Mittagessen bestand Gelegenheit zur Vertiefung der Themen. U.a. ging es um die Bedeutung des stationären Einzelhandels für Innenstädte und den immer weiter in den Mittelpunkt rückenden „Erlebnisfaktor Einkauf“. Auch der Fachkräftemangel sowie die Wertschätzung von Mitarbeitern und Auszubildenden wurden diskutiert. Die gute Zusammenarbeit von Wirtschaftsministerium, Handelsverband und IHK wurde vielfach betont. Anschließend reichte die Zeit noch für einen Rundgang durch Hombruch, dessen vielfältiges Angebot allerseits Anerkennung fand.

Im Anschluss an das Mittagessen der Spitzenvertreter führte die Reise durch den Einzelhandel nach Münster. Bei einem Rundgang durch das Schuhhaus Zumnorde zeigte sich der Minister sichtlich beeindruckt von Vielfalt und Hochwertigkeit der Warenpräsentation. Gleichwohl unterstrich Thomas Zumnorde die Bedeutung der Digitalisierung für das Unternehmen. Der seit mehreren Jahren bestehende Online-Shop erfreue sich großer Beliebtheit und wachse nach wie vor, sagte er. Aber gleichzeitig war dem Geschäftsführer die Leidenschaft für das stationäre Geschäft, den unmittelbaren Umgang mit dem Kunden anzumerken, um diesen von der Besonderheit der hochwertigen Produkte durch eine fundierte Beratung zu überzeugen. Hierfür forderte Zumnorde aber auch faire Bedingungen ein, wobei er einmal die Frage der Besteuerung im europäischen Wettbewerb ansprach, aber auch das Thema Ladenöffnung angesichts vieler Sonntagsverkäufe in den nahen Niederlanden ansprach. Auch die Erreichbarkeit (digital wie auf Schiene und Straße) wurde thematisiert.

Dass auch im Spielwarenhandel die Digitalisierung maßgebliche Bedeutung hat, machte Elke Brunne aus der Geschäftsleitung des Kinderkaufhauses MUKK deutlich. Viele Kinder nutzen die

Kleiner Einkauf bei Edeka Zurheide. Foto © 80 GRAD

Möglichkeit, sich vor einem Geburtstag eine Wunschbox zusammenzustellen, aus denen dann Geschenke „passgenau“ ausgewählt werden können. Der Minister ließ es sich nicht nehmen, mal einen Blick in eine Wunschbox zu wagen. Nachdem bei Zumnorde das „Spiel“ am interaktiven Display getestet werden konnte, lud im Spielwarenladen die große Carrera-Bahn zu einer rasanten Probefahrt. Mit dem Versprechen, bei einem besonderen Event dabei zu sein, ging es weiter zum ConceptStore von WestLotto, wo Axel Weber die Überlegungen für das neue Geschäftsmodell erläuterte.

Am zweiten und letzten Tag führte die Ministerreise nach Düsseldorf zu Edeka Zurheide. Rüdiger Zurheide führte Herrn Pinkwart durch das beeindruckende Geschäft und ließ sich u.a. die

selbstgezüchteten Kräuter und allerhand Selbstgemachtes zeigen. Die Wichtigkeit von Alleinstellungsmerkmalen und besonderen Angeboten und Erlebnissen zur Kundengewinnung und Kundenbindung wurde hier deutlich. Minister Pinkwart sagte dazu, dass Freude an und Wertschätzung für Lebensmittel vermittelt werden müsse und „genau das passiert hier.“ Wichtig sei auch, dass Kunden wüssten, was sie im Geschäft bekommen können, und vor allem auch, wie sie es erreichen.