Mit Blick auf den Kompromiss zum Kohleausstieg warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) vor steigenden Strompreisen und fordert eine kosteneffizientere Finanzierung der Energiewende.

„Für den Klimaschutz ist der Kohleausstieg eine richtige Entscheidung. Jetzt aber gilt es, die Kosten fair zu verteilen und höhere Strompreise zu vermeiden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Einigung sei mit geschätzten 40 Milliarden Euro Mehrkosten teuer erkauft.

Deutschland hat bereits heute die höchsten Strompreise in Europa. Bei weiteren Kostensteigerungen warnt der HDE vor Risiken für die Binnenkonjunktur. „Die Bundesregierung muss den Kohleausstieg nutzen, um endlich die Finanzierung der Energiewende kosteneffizienter und fair zu gestalten“, so Genth. Die aktuelle Finanzierung der Energiewende über die EEG-Umlage und ihre vielen Ausnahmetatbestände sei ungerecht. Derzeit zahlen Handel und Privatverbraucher gemessen an ihrem Stromverbrauch einen überproportional hohen Anteil der Kosten.

Der HDE plädiert deshalb für eine neue Form der Finanzierung: „Wir brauchen ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das die Finanzierung der Energiewende über einen CO2 -Preis auf neue Füße stellt“, so Genth weiter. Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass Betriebe aller Wirtschaftsbranchen große Anstrengungen zur Reduzierung von CO2 unternehmen. Der Einzelhandel geht dabei bereits mit gutem Beispiel voran: So hat eine große Zahl an Einzelhandelsunternehmen innerhalb der letzten vier Jahre insgesamt mehr als 25 Millionen Euro in Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen investiert. Erste Filialisten haben ihre Klimaneutralität für 2022 angekündigt. Insgesamt hat die Branche ihren CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 bereits mehr als halbiert. Genth: „Um auch die Potentiale für mehr Klimaschutz im mittelständischen Handel zu heben, hat der HDE eine Klimaschutzoffensive gestartet. Hier bekommen Unternehmer Tipps und Anregungen, wie sie entsprechende Maßnahmen im eigenen Betrieb umsetzen können.“

Mehr Informationen zur HDE-Klimaschutzoffensive unter www.hde-klimaschutz.de.