Die aktuellen Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie zeugen im Mai von einer uneinheitlichen Konsumstimmung: Während die Konjunkturerwartung sowie die Anschaffungsneigung zulegen, muss die Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen. So kann die Konjunkturerwartung nach den spürbaren Zugewinnen im Vormonat nochmals zulegen. Wie die GfK-Experten mitteilen, basiert der Zuwachs darauf, dass die Konsumenten auch weiterhin von einer positiven Entwicklung der deutschen Wirtschaft ausgehen. Die Angaben des Statistischen Bundesamtes enttäuschen die Verbraucher nicht: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent. Damit hat die konjunkturelle Entwicklung sogar noch an Schwung gewonnen. Im letzten Quartal 2015 betrug das Wachstum im Vergleich zur Vorperiode 0,3 Prozent. Die wesentlichen Impulse für die Konjunktur kommen derzeit aus dem Inland. Laut dem Statistischen Bundesamt sind sowohl erhöhte Konsumausgaben der privaten Haushalte als auch des Staats zu Jahresbeginn verantwortlich für die dynamische Entwicklung. Die positive Einschätzung der Konjunkturerwartung färbt hingegen nicht auf die Einkommenserwartung ab – sie verliert den Großteil der Zugewinne aus dem Vormonat, behauptet sich aber dennoch auf einem sehr hohen Niveau. Dank der stabilen Beschäftigungssituation, der bereits realisierten oder noch zu erwartenden Einkommenszuwächse in diesem Jahr, steigender Renten und einer niedrigen Inflation kann die Anschaffungsneigung ihr ohnehin schon hohes Niveau nochmals toppen: Die Kauflaune bleibt auch weiterhin ungebrochen. Nach Ansicht der GfK-Experten profitiert der Indikator vermutlich auch von der Diskussion um Negativzinsen, die durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wieder aufflammt. Das heißt, Sparer würden für ihre Geldanlagen nicht wie üblich Zinsen erhalten, sondern müssten ihrer Bank Gebühren zahlen. Eine Reihe von Geldinstituten erheben diese Negativzinsen bereits für größere Geschäftsguthaben. Daneben befeuern derzeit die exzellente Verfassung des Arbeitsmarktes, spürbar steigende Realeinkommen sowie stabile Preise die Konsumlaune der Konsumenten.