Der nordrhein-westfälische Einzelhandel zeigt sich mit dem Verlauf des zweiten Adventswochenendes nahezu unisono zufrieden. Trockenes, kühles Wetter und zahlreiche Weihnachts- und Adventsmärkte haben die Städte in Besuchermagnete verwandelt. Geprägt waren die Einkäufe an diesem Wochenende vor allem vom Nikolaustag: Süßigkeiten, Spielwaren, Bücher und Kleinigkeiten aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Parfum/Kosmetik und Uhren/Schmuck füllten die Tüten. Im Textilbereich wurden vor allem modische Accessoires wie Schals und Mützen gekauft. Die milden Temperaturen machen den Absatz von warmer Winterbekleidung nach wie vor schwierig.

In Düsseldorf freute man sich über einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Besucherzahlen. Zahlreiche Düsseldorfer, aber auch Besucher aus dem Umland und den Nachbarländern füllten die prachtvoll geschmückten Einkaufsstraßen, Weihnachtsmärkte und Geschäfte. Zusätzlich lockte der erste verkaufsoffene Sonntag in der Rheinmetropole die Weihnachtsmänner und -frauen in spe am Nikolaus in die Einkaufsstraßen der Stadtteile, wo kleine, individuelle Weihnachtsmärkte und zahlreiche Aktionen der Kaufleute für festliche Stimmung sorgten. Im Rheinland zeigten sich auch die Kaufleute in Solingen, Mettmann, Hilden und Haan zufrieden. Schon am Samstag des zweiten Adventswochenendes freuten sich die dortigen Einzelhändler über deutlich gestiegene Besucherzahlen. Ein zusätzliches Besucherplus brachten die verkaufsoffenen Sonntage in den Städten. Rheinaufwärts jubelte auch der Duisburger Einzelhandel über volle Straßen und volle Kassen. Die Umsätze lagen am Abend des zweiten Adventssamstages sogar über Vorjahresniveau. Auch hier freute man sich über viele Besucher aus dem Umland und den Nachbarländern. Dabei registrierte der Handel nicht nur den Kauf von Kleinigkeiten für geputzte Stiefel. Auch hochwertige Geschenke wurden bereits gekauft – ein Zeichen dafür, dass viele Verbraucher nun über ihr Weihnachtsgeld verfügen können. Äußerst positiv bewerten die Besucher in Duisburg darüber hinaus, dass sie im Innenstadtbereich nun auf freies WLAN zugreifen können. Auch auf der gegenüberliegenden Rheinseite genossen die Krefelder Händler die ausgeprägte Einkaufsstimmung der Kunden. Schon ab dem Vormittag waren die Geschäfte gut gefüllt. Vorweihnachtliche Kundenaktionen und der bevorstehende Nikolaus sorgten für volle Tüten und gute Umsätze. In Köln nahm die Zahl der mit dem Bus anreisenden Gäste am zweiten Adventswochenende deutlich zu – ein sicheres Indiz für die Attraktivität der Domstadt. Der verkaufsoffene Sonntag in der Innenstadt und vielen Veedeln sorgte am Nikolaustag für zusätzliche Geschenkekäufe. Doch die Kölner Händler sind noch nicht ganz zufrieden, die Umsätze haben das Vorjahresniveau noch nicht erreicht. Dennoch bleibt das zweite Adventswochenende für den Kölner Einzelhandel in positiver Erinnerung, hoffnungsvoll blickt man nun auf die kommenden Wochen und Tage bis zum Fest. Auch am Niederrhein zeigen sich die Händler in Kleve und Rees zufrieden mit dem Verlauf des zweiten Adventssamstags. In Kleve erreichten die Umsätze im Handel das Vorjahresniveau.

Insgesamt zeigt der Blick auf die Städte in NRW, dass Weihnachtsmärkte für eine deutliche Belebung der Einkaufsstraßen in den Städten und Stadtteilen sorgen. Zusätzliche Angebote des Handels wie verkaufsoffene Sonntage, Late-Night-Shoppings oder spezielle Kundenaktionen wirken als Besuchermagnete und kurbeln die Umsätze zusätzlich an. Kein Wunder also, dass die vorweihnachtlichen Adventssamstage und -sonntage für den Handel zweifellos zu den umsatzstärksten Tagen im Jahr gehören.

Knapp 20 Prozent seines Jahresumsatzes generiert der Handel vor Ort im Weihnachtsgeschäft, im Spielwaren- und Buchhandel sind es bis zu 30 Prozent und mehr. Das ifes Institut für Empirie und Statistik der FOM Hochschule zeigt in seiner Weihnachtsumfrage auf, dass die nordrhein-westfälischen Kunden ihre Weihnachtsgeschenke am liebsten in den Einkaufszentren, Fachgeschäften und Warenhäusern in den Städten kaufen. Neben persönlichen Empfehlungen von Freunden und Bekannten, vertrauen sie bei der Wahl ihrer Geschenke am ehesten den Beratern im Fachhandel. Deswegen stockt der lokale Handel zur Weihnachtszeit auf. Mit zusätzlichem Personal wird die versierte Beratung auch zu Hochzeiten garantiert, längere Öffnungszeiten und Services rund um den Geschenkekauf erleichtern den Kunden die Geschenkesuche.

Der Blick in die ifes-Studie zeigt auch, dass der Handel zu Recht optimistisch auf die kommenden Wochen und Tage im diesjährigen Weihnachtsgeschäft blickt. Knapp 60 Prozent der Kunden in NRW planen in diesem Jahr denselben Wert wie im letzten Jahr für Geschenke auszugeben, knapp ein Viertel möchte sogar mehr oder deutlich mehr ausgeben. Das Weihnachtsgeschäft wird noch an Fahrt aufnehmen. Laut Studie kaufen 68 Prozent der nordrhein-westfälischen Weihnachtsmänner und -frauen in spe erst im Dezember ihre Geschenke, wobei die Weihnachtsmänner ihre Weihnachtseinkäufe gerne weiter nach hinten verlagern: Sie gehen eher ab Mitte Dezember auf die Suche nach den passenden Geschenken für die Lieben und dreimal so oft wie Frauen kaufen sie besonders kurzfristig.

Pro Kopf werden die deutschen Verbraucher in diesem Jahr nach einer vom Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützten Verbraucherumfrage des ifes Instituts der FOM Hochschule knapp 460 Euro ausgeben. Insgesamt rechnet der deutsche Einzelhandel mit einem Umsatz von 86,7 Milliarden Euro, rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr.