Großer Andrang beim 1. NRW-Nahversorgungstag

Großer Andrang beim 1. NRW-Nahversorgungstag

Am 14. Februar 2012 fand in Dortmund der erste gemeinsam von Handelsverband Nordrhein-Westfalen und Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland präsentierte NRW-Nahversorgungstag statt. Neben Gästen wie Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, folgten rund 250 Teilnehmer aus über 100 nordrhein-westfälischen Kommunen der Einladung in das Dortmunder Rathaus.

Theorie und Praxis

Da gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels funktionierende Nahversorgungskonzepte – ganz gleich ob in Wohnvierteln großer Städte oder in ländlichen Gegenden – stetig weiter an Bedeutung gewinnen, standen klassische Anbieter der Nahversorgung, aber auch Geschäftsmodelle außerhalb der Reihe, sowie die zukünftigen Herausforderungen an eine wohnortnahe Versorgung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Theorie, Praxis und Veranstaltungsteilnehmer wurden einerseits mit Referaten und einer Podiumsdiskussion, andererseits mit einem „Markt der Möglichkeiten“ und viel Raum zum Netzwerken zusammengeführt.

Der Markt der Möglichkeiten bot Raum für intensiven Austausch

Der Markt der Möglichkeiten bot Raum für intensiven Austausch

Handel übernimmt Verantwortung

Wenngleich Nordrhein-Westfalen ein dicht besiedeltes Bundesland mit einem gut ausgebauten Versorgungsnetz ist, so bleibt der Ausbau, Erhalt und die Zukunftssicherung einer sich stetig verbessernden Nahversorgung dennoch Kernthema. Der NRW-Einzelhandel zeigt hier mit seinem Einsatz, dass er sich einmal mehr auf die sich verändernde Gesellschaft einstellt und so ganz bewusst eine hohe soziale Verantwortung annimmt und trägt. Fakt ist, ein Großteil der Bevölkerung findet schon heute Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Distanz. Doch an einigen Standorten ist der wirtschaftliche Betrieb eines Ladengeschäftes problematisch, dann sind kreative Entwürfe vom Kleinflächenkonzept über mobile Anbieter bis hin zu Nachbarschaftsläden in bürgerlicher Trägerschaft – gefordert, die die Nahversorgung der Verbraucher gewährleisten. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigt das hohe Interesse an der Veranstaltungspremiere, die neben Wirtschaftsplanern, Expansionsmanagern und Akteuren der Nahversorgung auch Stadtplaner, soziale und karitative Träger sowie Generationenbeauftragte nach Dortmund lockte. Außer Frage steht die Fortsetzung des erfolgreich lancierten NRW-Nahversorgungstages, der standortunabhängig nun als Veranstaltungsreihe avisiert ist.

Freuten sich über den gelungenen Veranstaltungsauftakt (v.l.n.r.): Heinz-Bert Zander, Michael Radau, Dr. Günther Horzetzky, Ullrich Sierau, Dr. Peter Achten

Freuten sich über den gelungenen Veranstaltungsauftakt (v.l.n.r.): Heinz-Bert Zander, Michael Radau, Dr. Günther Horzetzky, Ullrich Sierau, Dr. Peter Achten

Stimmen des Tages

Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen:

„Im Zuge des demographischen Wandels und der Entwicklungen des Einzelhandels wird die Sicherstellung der Nahversorgung vielerorts zur Herausforderung. Um die Attraktivität unserer Städte und Wohnorte zu steigern, ist gemeinsames Handeln und Initiative gefragt. Dass dies bereits geschieht, zeigen Beispiele aus der Praxis: vom Kleinflächenkonzept großer Handelsketten über mobile Anbieter bis hin zum bürgerschaftlich getragenen Nachbarschaftsladen gibt es bereits einige erfolgreiche Lebensmittelkonzepte für die Nahversorgung.“

Michael Radau, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland e.V.:

„Über 100 nordrhein-westfälische Kreise, Städte und Gemeinden, aber auch die Handelsketten haben ihre Vertreter zum 1. NRW-Nahversorgungstag nach Dortmund entsandt; dies zeigt, dass sie erkannt haben, dass die Sicherung bestehender und die Entwicklung neuer Nahversorgungssysteme ein wichtiges Thema für Planer, Entwickler und Wirtschaftsförderer, aber auch für Handelsketten ist. Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen und der Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland bieten mit dem 1. NRWNahversorgungstag ein Forum für Information und Austausch, denn nur im Zusammenwirken aller Akteure kann die Nahversorgung als Bestandteil der Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden.“

Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen e.V.:

„In Nordrhein-Westfalen erreicht der Großteil der Bevölkerung ein Geschäft in fußläufiger Distanz, dank der verschiedensten Anbieterformen für die Güter des täglichen Bedarfs – das geht vom Kiosk in der Nachbarschaft bis zum großen Verbrauchermarkt. An den verbleibenden Standorten fehlt in der Regel die wirtschaftliche Tragfähigkeit, dann müssen individuelle Lösungen gefunden werden. Herausforderung wird aber auch sein, den Bürger für das Thema weiter zu sensibilisieren, denn meist hat er es selbst in der Hand: Wer Nahversorgung haben will, muss sie auch konsequent nutzen, oder um es auf den Punkt zu bringen: Vom vergessenen Päckchen Backpulver kann kein Geschäft leben.“

Heinz-Bert Zander, Vorstandssprecher der REWE Dortmund Großhandel eG:

„Wir sehen die Nahversorgung in unserem Einzugsgebiet durch unsere REWE-Supermärkte, die Supermärkte der EDEKA und auch durch die zahlreichen Discounter gut gewährleistet.“

„Nur in wenigen Ausnahmefällen sehen wir Lücken in der Nahversorgung.“

Weitere Inforationen zur Veranstaltung:
Nahversorgungstag