Obwohl der Einzelhandel in NRW rund 300 Millionen in Prävention und Sicherheit investiert, bedeuten Ladendiebstähle massive Umsatzverluste für die Branche. Die aktuelle EHI-Studie zu Inventurdifferenzen bestätigt, was regional vielerorts gemeldet wird: Ladendiebstähle belasten den NRW-Einzelhandel.

Rund eine Milliarde Euro beträgt die Summe der Inventurdifferenzen landesweit. Bundesweit, so hat nun das EHI Retail Institute veröffentlicht, beläuft sich die Summe auf vier Milliarden Euro. Gut die Hälfte der Inventurdifferenzen geht auf das Konto unehrlicher Kunden. Im Wert von 620 Millionen Euro haben Langfinger und Diebesbanden in Geschäften NRW´s gestohlen. Für den Restbetrag verantwortlich sind Mitarbeiter, Lieferanten, Servicekräfte und organisatorische Mängel. Der Anstieg schwerer Ladendiebstähle macht dem Einzelhandel weitere Sorgen. „Die Entwicklung macht klar deutlich, dass die Zusammenarbeit mit Sicherheitskräften und Polizei weiter intensiviert werden muss“, sagt Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW.

Etwa 300 Millionen Euro investiert der NRW-Handel in Prävention und Sicherheit – etwa für Kameraüberwachung, Warensicherung und Personalschulungen. Viele Maßnahmen fruchten, dennoch vermuten Experten, dass die Dunkelziffer unentdeckter Ladendiebstähle bei gut 98 Prozent liegt und jährlich damit rund 26 Millionen Ladendiebstähle mit einem Durchschnittsschaden in Höhe von 83 Euro unentdeckt bleiben. Gestohlen werden bevorzugt kleine und teure Waren: Parfum und Kosmetik, Rasierklingen, Tabakwaren, Spirituosen. Im Textilbereich verlässt neben teuren Accessoires insbesondere hochwertige Markenbekleidung unbezahlt das Geschäft, im Elektrobereich sind Smartphones und Kleingeräte beliebtes Diebesgut.