Plastiktüten sind nicht gut für unsere Umwelt – das bekommen schon unsere Jüngsten im Kindergarten mit. Trotzdem sagen wir als Verbraucher schnell „Ja“, wenn wir an der Kasse eine Tüte für unsere Einkäufe angeboten bekommen. Doch die Tatsache, dass die Plastiktüte zumeist kostenfrei ist, lässt uns Verbraucher oft auch unachtsam und verschwenderisch mit ihr umgehen. Aus diesem Grund hat sich aus den Reihen einiger Langenfelder Händler unter dem Motto „Spende für die Tüte“ mit Unterstützung vom Marketingverbund KOMMIT e.V. und dem Handelsverband Nordrhein-Westfalen – Rheinland (HVR) eine Initiative entwickelt, die sich zum Ziel setzt, den Verbrauch von Kunststofftüten in Langenfeld zu reduzieren.

„Wir wollen die Kunden durch die Kampagne auf den Verbrauch von Kunststofftüten aufmerksam machen, jedoch nicht mit der kostenpflichtigen Abgabe von Plastiktüten zusätzlich Geld verdienen. So ist die Idee geboren worden, die Tüten weiterhin kostenfrei abzugeben, gleichzeitig die Kunden aber aufzufordern, eine freiwillig Spende zu leisten“, so Sven Lucht, Inhaber des Fachgeschäftes Rheinkiesel Naturkost Lucht auf der Solinger Straße und HVR-Ortsvorsitzender für Langenfeld. Vom Gesamterlös eines Jahres wollen die teilnehmenden Geschäfte attraktive Kinderspielgeräte aus Recyclingmaterialien für Langenfelder Spielplätze anschaffen.

Ob das Spendenziel erreicht wird, hängt nun natürlich von der Spendenbereitschaft der Kunden ab. Seit einigen Tagen weisen Thekenaufsteller, Plakate und Aufkleber in den teilnehmenden Geschäften auf die Aktion hin. Kleine grüne Sparschweine mit dem Aufdruck „Spende für die Tüte“ laden zum Münzeinwurf ein.

Hintergrund:
Der Verbrauch von Kunststofftüten soll in Deutschland und Europa dauerhaft deutlich sinken. Eine entsprechende EU-Richtlinie gibt vor, den jährlichen Verbrauch von Plastiktüten in zwei Schritten bis 2025 auf maximal 40 Tüten pro Einwohner zu reduzieren. Seit Ende April 2016 besteht zwischen dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Bundesumweltministerium eine Vereinbarung, die vorsieht, dass im deutschen Einzelhandel innerhalb von zwei Jahren 80 Prozent der Kunststofftüten nur noch gegen Gebühr abgegeben werden. Einzelhändler schließen sich dieser Vereinbarung freiwillig an. Sie ist am 1. Juli 2016 offiziell in Kraft getreten. Bei zahlreichen Einzelhandelsunternehmen gibt es die Plastiktüte nur noch gegen Gebühr. Einige Händler haben die Plastiktüten sogar ganz aus ihrem Angebot genommen und bieten den Kunden alternative Tragetaschen an.