Im Großen und Ganzen zeichnet die aktuelle Stimmungsumfrage des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen – Rheinland ein eher positives Bild: Die Händler im Verbandsgebiet sind mehrheitlich zufrieden, dennoch bleibt im Weihnachtsgeschäft auch zwölf Tage vor Heiligabend noch Luft nach oben.

In den Oberzentren Düsseldorf, Mönchengladbach und Wuppertal zeigten sich die Einzelhändler sehr zufrieden: Besucherfrequenzen und Umsatz wurden auf Vorjahresniveau, teils sogar deutlich darüber verortet. Zählbar mehr Kunden strömten am dritten Adventssamstag in die festlich geschmückten Einkaufsstraßen der Städte, um sich ihren Weihnachtseinkäufen zu widmen. Die Weihnachtsmärkte wirken dabei als zusätzliche Besuchermagnete. Vor allem in Düsseldorf freute man sich über zahlreiche Kunden aus den Nachbarländern.

Gemischt fällt hingegen das Stimmungsbild in den kleineren Städten im Verbandsgebiet aus. Viele lokale Kunden nutzten den Samstag und die Nähe zu den großen Städten mit ihren attraktiven Weihnachtsmärkten und langen Öffnungszeiten, um für das Fest einzukaufen. Doch es zeigt sich auch, dass gemeinsame Aktionen des Handels, kleine Weihnachtsmärkte und verlängerte Einkaufszeiten von den Kunden in den kleineren Städten gern angenommen werden. So verwundert es nicht, dass die dortigen Händler eher den Freitag als verkaufsstarken Tag im Weihnachtsgeschäft erleben und zudem recht optimistisch auf die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest blicken. Von zusätzlichem Aufwind im Weihnachtsgeschäft berichten zudem Händler, die parallel zu ihrem stationären Geschäft über eine Website oder einen Online-Marktplatz verkaufen.

Auf Geschenkekurs

Unisono berichten die Händler, dass die Weihnachtsmänner und -frauen in spe nun auf Geschenkekurs sind. „Während in der ersten Adventshälfte eher Beratung im Vordergrund stand, wird nun gezielt gekauft“, so HVR-Pressereferentin Anne Linnenbrügger-Schauer. Unter dem Tannenbaum werden neben Spielwaren und Düften für Damen und Herren, wertige Hardcover-Bücher sowie hochwertige und klassische Artikel aus dem Bereich Uhren und Schmuck liegen. Longboards und Schutzausrüstung für Ski- und Snowboard-Fans liefen im Sporthandel besonders gut. Auch der Textilbereich verzeichnete an diesem Samstag eine gestiegene Nachfrage. Gekauft wurde jedoch eher modisch als funktional und so fehlt es mangels Winterwetter immer noch an der richtigen Lust auf dicke Jacken und Pullover. Stattdessen wurden hochwertige Accessoires wie Schals und Tücher erstanden und die Herren werden in diesem Jahr unterm Tannenbaum offenbar neu eingekleidet: Hemden, Krawatten und Anzüge gingen am heutigen Adventssamstag besonders gut. Im Bereich Unterhaltungselektronik wurden neben den Verkaufsschlagern Smartphone und Tablet vor allem Fitness Tracker und Küchenkleingeräte verkauft. Und damit zeigt sich auch ein weiterer Geschenke-Trend in diesem Jahr: Gekocht wird wieder selbst – und deswegen landeten neben elektronischen Küchenkleingeräten auch zahlreiche weitere Küchenutensilien in den Einkaufstaschen. „Selbermachen“ steht insgesamt wieder hoch im Kurs – davon zeugen auch die zahlreichen Käufe von Näh- und Strickzubehör. Stark nachgefragt wurden auch – wie bereits in den Jahren zuvor – Geschenkgutscheine im Einzelhandel.

Weihnachtsgeschäft verlagert sich nach hinten

Es zeigt sich auch in diesem Jahr: Das Weihnachtsgeschäft nimmt in der zweiten Adventshälfte deutlich an Fahrt auf. Damit genug Zeit bleibt, um alle Einkäufe zu erledigen, laden zahlreiche Händler im Verbandsgebiet morgen zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein, so zum Beispiel in Düsseldorf, Haan, Mettmann, Monheim, Mönchengladbach-Rheydt, Radevormwald, Ratingen und Velbert.

Die „Weihnachtsumfrage 2015“ der FOM-Hochschule zeigt, dass der Handel in der Region zu Recht optimistisch auf die kommenden Wochen und Tage blickt: 68 Prozent der nordrhein-westfälischen Weihnachtsmänner und -frauen in spe kaufen ihre Geschenke erst im Dezember, wobei vor allem die Weihnachtsmänner ihre Einkäufe gerne noch weiter nach hinten verlagern: Sie gehen eher ab Mitte Dezember auf die Suche nach den passenden Geschenken für die Lieben und dreimal so oft wie Frauen kaufen sie besonders kurzfristig vor Heiligabend.